In Sachsen-Anhalt, keine 15 Minuten von der Weltkulturerbestadt Quedlinburg entfernt und unweit des geschichtsträchtigen Concordia Sees, betreibt Novelis das größte und technologisch fortschrittlichste Werk für das Recycling von Aluminium in Europa. Das Werk recycelt jährlich bis zu 400.000 Tonnen Aluminium, die dann als kohlenstoffarmes Aluminium in den geschlossenen Kreislauf zurückfließen.
Aluminiumschrotte aus ganz Europa werden angeliefert und in drei hochmodernen Recyclinglinien zunächst zerkleinert, von Unreinheiten und Lacken befreit und anschließend in großen Öfen zu den gewünschten Aluminiumlegierungen geschmolzen. Anschließend werden diese in bis zu 8 Meter lange Aluminiumbarren gegossen und machen sich dann auf den Weg zu den nächsten Produktionsschritten. Bemerkenswert ist hierbei, dass beinahe alle Barren klimafreundlich via Schiene an- und abtransportiert werden.
Ich bin nach dem Unternehmensbesuch bei Novelis am Standort Nachterstedt besonders beeindruckt, wie Novelis seine sehr stringente Nachhaltigkeitsstrategie umsetzt und damit eines der Vorreiterunternehmen im Land ist, das konsequent ökologische Aspekte mit ökonomischen Aspekten zusammenbringtThomas Wünsch
Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt
Die Primäraluminiumproduktion ist energieintensiv. Umso wichtiger ist demnach das effiziente Recycling von Schrotten am Ende der Lebensdauer des jeweiligen Produktes oder direkt aus dem Produktionsprozess. Der rund 95 Prozent niedrigere Energiebedarf und eine vergleichbare Einsparung des Kohlenstoffausstoßes bei der Herstellung von Sekundäraluminium gegenüber primärer Herstellung, verbessert den ökologischen Fußabdruck von Aluminium signifikant. Die weltweit angesiedelten Recyclingwerke von Novelis sind daher Treiber der Dekarbonisierung und ein zentrales Puzzlestücke der Nachhaltigkeitsstrategie des Konzerns.
Kreislaufwirtschaft ist unsere erste Antwort auf die drängende Frage der Klimaneutralität. Wir bei Novelis verfolgen sehr ambitioniert unsere Nachhaltigkeitsziele und treiben aktiv echte Kreislaufwirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette voran.Roland Leder
VP Supply Chain, Novelis Europe
Aluminium kann quasi unendlich recycelt werden. Nach Schätzungen des Int. Aluminium Institutes befinden sich noch rund 75 Prozent des jemals produzierten Aluminiums im Wertstoffkreislauf. Um das volle Nachhaltigkeitspotenzial des Werkstoffes zur Entfaltung zu bringen und eine echte Kreislaufwirtschaft zu erreichen, müssen über die gesamte Lieferkette hinweg alle Akteure an der Standardisierung von Legierungen und dem sogenannten Design for Recycling mitarbeiten.
Dafür arbeitet Novelis mit allen beteiligten Stakeholdern eng zusammen. So auch beim Treffen mit dem Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung und dem Staatssekretär Thomas Wünsch im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt.
Die Kreislaufführung von Aluminium funktioniert bereits gut, die Recyclingquoten sind hoch und haben das Potenzial noch besser zu werden. Dennoch müssen wir uns zutrauen, jedes Produkt und jede Lieferkette in Bezug auf die Nachhaltigkeit genau unter die Lupe zu nehmen. Bessere Sortierung und Sortiertechnik, standardisierte Legierungen und die Achtung von planetaren Grenzen bei der Metallerzeugung und -weiterverarbeitung sind wichtige Parameter, um den Werkstoff Aluminium nachhaltig zu nutzenDr. Marc-Oliver Pahl
Generalsekretär Rat für Nachhaltige Entwicklung
Copyright David Ausserhofer © RNE
Weil die Transformation hin zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft für alle Beteiligten eine Herausforderung darstellt, ist es von großer Bedeutung sich intensiv mit involvierten Stakeholdern auszutauschen. Die Besichtigung des Aluminium-Recyclingwerks durch den Rat für Nachhaltige Entwicklung und StS Thomas Wünsch verdeutlicht das Engagement von Novelis sowie die Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen und zivilgesellschaftlichen Akteuren, um die notwendige Transformation hin zu einer effizienten Kreislaufwirtschaft weiter voranzutreiben.